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Das aktuelle Marktgeschehen im Blick
Mittwoch, 03.12.2025
Gestern gehörte Bayer zu den stärksten DAX-Werten. Die US-Regierung unter Donald Trump hat den Supreme Court offiziell gebeten, Bayers Versuch zu unterstützen, die zahlreichen Klagen rund um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup einzuschränken. Washington argumentiert, dass die bundesstaatliche Regulierung durch die Umweltbehörde EPA Vorrang vor einzelstaatlichen Klagen haben sollte.1 Die Aussicht auf eine mögliche Entlastung im langjährigen Glyphosat-Streit ließ die Aktie deutlich steigen. Solange eine endgültige Entscheidung des Supreme Court aussteht, bleibt die rechtliche Unsicherheit aber vorerst bestehen.
Für Aufmerksamkeit sorgte an der Wall Street erneut Michael Burry, bekannt aus „The Big Short“. Er bezeichnete Tesla als „ridiculously overvalued“ und verwies auf die starke Verwässerung der Aktionäre sowie das potenziell bis zu 1 Bio. US-Dollar schwere Vergütungspaket für Elon Musk.2 Obwohl die Tesla-Aktie kaum reagierte, unterstreicht Burrys Kritik die weiterhin hohen Bewertungen im Tech-Sektor und mahnt Anleger, Fundamentaldaten und Geschäftsmodelle genau zu prüfen.
Auf Indexebene stehen möglicherweise Veränderungen an. Laut der US-Bank JPMorgan dürfte der DAX bei der heutigen planmäßigen Überprüfung unverändert bleiben. Im MDAX rechnen die Analysten dagegen mit einer Aufnahme von Aumovio, dem von Continental im September abgespaltenen Autozulieferer. Im Gegenzug könnte Gerresheimer in den SDAX absteigen. Dort gilt der Prothesenhersteller Ottobock, der erst im Oktober an die Börse ging, als möglicher Neuzugang. Die Deutsche-Börse-Tochter ISS STOXX will mögliche Änderungen heute Abend nach Börsenschluss bekannt geben, das Inkrafttreten ist für den 22. Dezember vorgesehen.3 Indexanpassungen führen häufig zu Umschichtungen bei passiven und aktiven Fonds und können die Liquidität sowie die Kursentwicklung betroffener Werte beeinflussen.
Quellen:
1 Reuters (https://www.reuters.com/sustainability/boards-policy-regulation/trump-administration-backs-bayers-bid-curb-roundup-lawsuits-2025-12-02/)
2 Reuters (https://www.reuters.com/business/media-telecom/big-short-investor-burry-targets-tesla-after-slamming-ai-valuations-2025-12-01/)
3 yahoo!finanzen / JPMorgan (https://de.finance.yahoo.com/nachrichten/index-monitor-jpmorgan-erwartet-aumovio-144215462.html)
Das Jahr 2026 bietet gute Voraussetzungen für Aktienanleger. Die Finanzmärkte werden voraussichtlich weiterhin von günstigen Bedingungen profitieren, was das Wachstum unterstützt. Weltweit rechnen Fachleute mit soliden Entwicklungen – vor allem durch Investitionen in Zukunftstechnologien wie KI. Der Boom in diesem Bereich treibt die Nachfrage nach digitaler Infrastruktur und eröffnet Chancen für Unternehmen, die in neue Technologien investieren.
USA: Die Bewertungen sind hoch, daher erwarten wir keine großen Sprünge. Das Gewinnwachstum dürfte bei den großen Indizes der wesentliche Renditetreiber im Jahr 2026 sein. Dennoch bleiben Sektoren interessant, die vom KI-Investitionszyklus profitieren. Für Anleger außerhalb des Dollarraums kann eine Währungsabsicherung sinnvoll sein, da eine weitere Abschwächung des Dollars zum Euro erwartet wird.
Europa: Auch wenn die Wertentwicklung im Jahr 2025 positiv war, die Gewinnentwicklung war es nicht. Der starke Euro hat, neben anderen Faktoren, zu deutlich gesunkenen Gewinnerwartungen geführt, vor allem bei Unternehmen mit starken Umsätzen im Dollarraum. Für 2026 erwartet der Markt erneut ein deutliches Wachstum der Unternehmensgewinne. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich das 2025er Szenario durch einen weiterhin starken Euro wiederholt und somit das Gewinnwachstum erneut schwächer als erwartet ausfällt. Vorteilhaft erscheint daher insbesondere das Investment in heimische Unternehmen, die von Infrastrukturprogrammen und Initiativen zur technologischen Autonomie profitieren.
Schwellenländer: Hier sehen wir die größten Potenziale. Niedrigere Zinsen, ein schwächerer US-Dollar und deutliche technologische Fortschritte – besonders in Asien und China – sprechen für eine stärkere Gewichtung dieser Märkte.
Japan: Politische Stabilität und wirtschaftsfreundliche Reformen machen den Markt attraktiv. Besonders interessant sind Unternehmen aus den Bereichen KI, Halbleiter und Unternehmensreformen.
Unser Fazit: Aktien bleiben auch 2026 ein wichtiger Baustein für den Vermögensaufbau. Wer breit streut und auf Zukunftstrends setzt, kann von den attraktiven Chancen profitieren. Dennoch gilt: Hohe Bewertungen und geopolitische Risiken machen ein sorgfältig ausgewähltes Vorgehen unverzichtbar.
Frühere Wertentwicklungen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Zum Autor: Stephan Kemper ist Chefanlagestratege und leitet ein Team von hochmotivierten Investmentprofis. Er ist Teil des Teams, das für die Entwicklung der globalen Anlagestrategie und der strategischen Asset-Allokation für die Wealth Management- und Privat Banking-Einheiten von BNP Paribas weltweit zuständig ist.
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