21.03.2022 Lesezeit: ca. 6 Minuten
In den letzten Jahren erwiesen sich Gewerbe- und Wohnimmobilien als ausgesprochen lukrative Geldanlage. Zu den Mieteinnahmen gesellten sich teils deutliche Preissteigerungen. Vor allem zwei Ursachen zeichnen dafür verantwortlich: Der Zustrom in die Ballungsgebiete und die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Letztere machte die Finanzierung günstig und weckte darüber hinaus Inflationssorgen bei den Anlegenden.
Kein Wunder, dass immer mehr Menschen mit dem Gedanken spielen, ihr Geld ebenfalls in den Immobiliensektor zu stecken. Für direkte Investments ist allerdings relativ viel Kapital erforderlich. Zudem erfordert der Kauf ein gewisses Know-how und die Verwaltung beansprucht Zeit.
Inhaltsverzeichnis:
- Teilhabe am Immobilienboom mit kleinen Beträgen und wenig Aufwand
- Die Funktionsweise offener Immobilienfonds
- Die Funktionsweise geschlossener Immobilienfonds
- Die Funktionsweise von REITs (Real Estate Investment Trusts)
- Welche Chancen bieten offene und geschlossene Immobilienfonds sowie REITs?
- Welche Risiken gehen mit Investments in Immobilienfonds und REITs einher?
- Spezielle Risiken offener Immobilienfonds
- Spezielle Risiken geschlossener Immobilienfonds
Teilhabe am Immobilienboom mit kleinen Beträgen und wenig Aufwand
Die Funktionsweise offener Immobilienfonds
5 Facts:
- Mit Immobilienfonds ist ein Immobilien-Investment mit kleineren Beträgen möglich.
- Als Beimischung im Depot können Immobilienfonds das Gesamtrisiko reduzieren.
- Kursverluste lassen sich jedoch auch hier nicht ausschließen.
- Offene Fonds lassen sich bei entsprechender Nachfrage an der Börse weiterverkaufen.
Die Funktionsweise geschlossener Immobilienfonds
Die Funktionsweise von REITs (Real Estate Investment Trusts)
Welche Chancen bieten offene und geschlossene Immobilienfonds sowie REITs?
Mit Immobilienfonds und REITs können Sie zum einen von Wertsteigerungen der Objekte, zum anderen von den Mieteinnahmen profitieren. Zugleich gelten Sachwerte als ein Schutz vor möglicherweise steigenden Inflationsraten. Dabei bieten Ihnen vor allem offene Immobilienfonds und Real Estate Investment Trusts eine hohe Flexibilität. Durch die Zahl der gekauften Anteile lässt sich der Umfang des Investments genau steuern.
Als Beimischung in einem Wertpapierdepot können Immobilienfonds das Gesamtrisiko reduzieren. Sie schwanken typischerweise weniger als Aktienfonds. Dazu kommt eine langfristig eher geringe Korrelation zwischen beiden Anlageklassen: Die Kurse bewegen sich nicht im Gleichschritt und teilweise sogar gegenläufig. Dies reduziert ebenfalls die Volatilität des Depots.
Welche Risiken gehen mit Investments in Immobilienfonds und REITs einher?
Wie andere Sachwerte sind Immobilien nicht vor Wertverlusten gefeit – auch wenn die letzten Jahre einen anderen Eindruck erwecken. Ein kurzer Rückblick ins Jahr 2008 beweist das: Im Rahmen der Subprime-Krise platzte in den USA eine Immobilienblase und die Preise fielen rasant. In der Folge verloren ebenso Objekte in Europa deutlich an Wert – zumindest zeitweise.
Damals zeigte sich auch, dass die normalerweise geringe Korrelation zwischen Aktien und Immobilienfonds sowie REITs bei einer Krise steil ansteigen kann. Das liegt nicht zuletzt am „Risk off“-Verhalten: Anlegende flüchten aus allen risikobehafteten Investments gleichzeitig und lassen damit deren Kurse in den Keller stürzen.
Spezielle Risiken offener Immobilienfonds
Bei offenen Immobilienfonds gibt es eine vorgeschriebene Mindesthaltedauer von 24 Monaten. Zudem müssen Sie die geplante Rückgabe zwölf Monate vorher beim Emittenten anmelden. Der Grund hierfür liegt darin, dass sich die Immobilien im Fonds nicht auf die Schnelle veräußern lassen. Gäben kurzfristig viele Anlegende ihre Anteile an die Fondsgesellschaft zurück, wäre ein Liquiditätsengpass die Folge. Diese Regelung resultiert aus den Erfahrungen der Finanzkrise des Jahres 2008.
Diese Fristen gelten jedoch nur für die Rückgabe an den Emittenten und nicht für den Sekundärmarkt. Sie haben grundsätzlich die Möglichkeit, die Anteile an der Börse weiterzuverkaufen – typischerweise jedoch mit deutlichen Abschlägen. Voraussetzung ist außerdem eine entsprechende Nachfrage zum jeweiligen Zeitpunkt.
Spezielle Risiken geschlossener Immobilienfonds
Geschlossene Fonds investieren typischerweise in wenige Objekte, teilweise nur in ein einziges. Entsprechend hoch ist das Risiko, falls sich dieses nicht wie erwartet entwickelt. Darüber hinaus setzen diese Fonds neben dem Anlegergeld zum Kauf von Immobilien häufig Kredite ein. Stocken die Einnahmen – etwa weil ein großer Mieter in einer Gewerbeimmobilie zahlungsunfähig wird – kann dies den Fonds in Schieflage bringen. Eine weitere Gefahr droht von unseriösen Anbietern, die beispielsweise überhöhte Gebühren für die Verwaltung berechnen.
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