21.12.2022 Lesezeit: ca. 6 Minuten
Was sind Hebelprodukte? Hebelprodukte gehören zur Produktgruppe der Derivate. Derivate sind Finanzinstrumente, deren Preis sich von einen zugrundeliegenden Basiswert ableitet. Die gängigsten Basiswerte sind Aktien, Indizes, Anleihen, Währungen und Rohstoffe.
Wie sich der Wert des Derivats bei Kursbewegungen des Basiswerts verändert, hängt von dessen Konstruktion ab. Dadurch ist es möglich, auf ganz bestimmte Marktentwicklungen zu spekulieren oder sich dagegen abzusichern.
Wie funktionieren Hebelprodukte?
Je nach Größe des Hebels partizipieren Anlegende mehr oder weniger an der Entwicklung des dazugehörigen Basiswertes. So ermöglicht ein Hebel von 10 einen weitaus größeren Gewinn als beispielsweise ein Hebel von 3. Gleichzeitig ist auch das Verlustrisiko bei einem größeren Hebel deutlich höher. Anlegende können somit durch die Wahl des Derivats das Risiko teilweise selbst bestimmen.
Beispiel:
Angenommen Sie wollen gehebelt auf den Anstieg einer Aktie spekulieren und entscheiden sich für ein Derivat mit einem Hebel von 10. Steigt nun die Aktie wie erwartet um beispielsweise 2 %, legt das Hebelprodukt aufgrund des Hebels um das Zehnfache zu, in diesem Fall also um 20 %. Fällt dagegen die Aktie um 2 %, verliert das Hebelprodukt 20 % an Wert.
In der Regel kann mit Hebelprodukten sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse des jeweiligen Basiswertes gesetzt werden. Erwarten Anlegende auf absehbare Zeit höhere Kurse, kommen Long- bzw. Call-Hebelprodukte zum Einsatz. Wird dagegen auf einen Kursrückgang spekuliert, müssen Anlegende Short- oder Put-Produkte auswählen. Hebelprodukte unterschieden sich nicht nur bezüglich ihres Hebels, sondern auch hinsichtlich ihrer Laufzeit und Funktionsweise im Detail.
4 Facts:
- Hebelprodukte sind Derivate, die Anlegern überproportionale Gewinne oder Verluste im Vergleich zur Kursbewegung des Basiswerts ermöglichen.
- Typische Hebelprodukte sind Optionsscheine, Knock-Out-Zertifikate und Faktor-Zertifikate – alle mit eigenen Chancen und Risiken.
- Einsatzgebiet: Hebelprodukte eignen sich vorrangig für kurzfristige Spekulationen oder zur Absicherung von Depotpositionen.
- Voraussetzung: Für den Handel wird ein Depot und die Freischaltung für Finanztermingeschäfte benötigt, z. B. bei der Consorsbank.
Welche Hebelprodukte gibt es?
Die drei wohl gängigsten Hebelprodukte sind Optionsscheine, Knock-Outs und Faktor-Zertifikate.
Der Klassiker unter den gehebelten Derivaten ist der Optionsschein. Mit einem Optionsschein erwerben Anlegende das Recht, einen Basiswert, z. B. eine Aktie, zu einem vorab festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Eine weitere Besonderheit an diesem Produkt ist, dass es eine begrenzte Laufzeit hat. Diese kann von wenigen Monaten bis hin zu etwa zwei Jahren reichen.
Ebenfalls beliebt bei Anlegenden sind Knock-Outs, welche im Gegensatz zu Optionsscheinen meist eine endlose Laufzeit haben. Aber auch diese kann plötzlich enden. Insbesondere dann, wenn der Basiswert, auf den sich der Knock-Out bezieht, während der vorgegebenen Handelszeit, die Knock-Out-Schwelle unter- (bei Long-Produkten) bzw. überschreitet (bei Short-Produkten) oder berührt (bei Long- und Short-Produkten). Tritt dieser Fall ein, verfällt der Knock-Out wertlos und die Anlegenden erleiden einen Totalverlust.
Auch bei der dritten Variante, den Faktor-Zertifikaten, ist die Laufzeit grundsätzlich endlos. Der Hebel bleibt aber, anders als bei den zuvor genannten Produkten, über die Laufzeit konstant. Aber Achtung: Auch hier kann es zum Totalverlust kommen.
Wie können Hebelprodukte eingesetzt werden?
Wie finden Anlegende das passende Hebelprodukt?
Für den Handel mit Hebelprodukten reicht ein herkömmliches Wertpapierdepot. Allerdings müssen Sie bei Ihrem Finanzdienstleister, etwa der Consorsbank, die Finanztermingeschäftsfähigkeit beantragen. Dieser Schritt stellt sicher, dass Sie mit der Funktionsweise von Derivaten und deren Risiken vertraut sind.
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