12.07.2017 Lesezeit: ca. 6 Minuten
Jeden Tag wechseln Unsummen Bargeld den Besitzer. Dabei reisen automatisch Keime mit. Aber ist das eigentlich problematisch?
„Pecunia non olet!“ Dass Geld nicht stinkt, wusste bereits der römische Kaiser Vespasian. Doch wie steht es um die Hygiene von modernen Zahlungsmitteln? Immerhin wechseln Münzen und Scheine oft mehrmals am Tag den Besitzer. Dabei reisen auf dem Geld unbemerkt verschiedenste Keime mit. Wie belastet ist das Geld tatsächlich?
Münzgeld: kein Grund zur Sorge
Von Fäkalbakterien und Salmonellen
Taler, Taler, du musst wandern...
Auf Münzgeld und Scheinen finden Wissenschaftler zwar eine riesige Anzahl verschiedener Keime, doch die Menge der einzelnen Bakterien ist gering. Sie reichen in der Regel nicht aus, um einen Menschen wirklich krank zu machen. Außerdem müssten die kleinen Übeltäter zuerst in den menschlichen Organismus gelangen. Geld nicht in den Mund zu nehmen und sich regelmäßig die Hände zu waschen, ist zur Vorsorge ausreichend. Kritischer wird es dort, wo Geld und Lebensmittel in Berührung kommen, z. B. beim Bäcker oder Metzger. Viele Anbieter haben das Problem erkannt und sorgen vor. Einmalhandschuhe beim Verpacken der Produkte, die zum Kassieren ausgezogen werden, sind eine gute Möglichkeit. Optimal ist es, wenn ein Mitarbeiter die Lebensmittel anfasst und ein anderer ausschließlich kassiert. Auch Bezahlautomaten, die den Kontakt mit dem Bargeld ausschließen, bieten Schutz.
Japan – die „Geldwäscher“ unter den Nationen
Kaum ein Volk legt so großen Wert auf Hygiene wie die Japaner. Das spiegelt sich nicht nur in den sauberen Straßen und den für Europäer futuristisch anmutenden Toiletten wider. Auch das Bargeld in Japan ist sauber. Die Geldautomaten erhitzen jeden Yen vor der Ausgabe mit Heißluft auf 200 Grad Celsius. So erhält der neue Besitzer keimfreie Scheine. Weltspitze beim sauberen Geld ist Japan allerdings nicht. Es führen die Australier. Das liegt an der Zusammensetzung der Australischen Dollar. Die Banknoten bestehen aus einem Polymer. Der Kunststoff erschwert Fälschern das Handwerk und verbessert die Haltbarkeit der Scheine. Als Nebeneffekt finden Keime kaum Halt auf dem innovativen Material. Schlusslicht im Vergleich des schmutzigen Geldes ist übrigens China.
Bargeldlos zahlen und gesund bleiben?
Vorbeugen und Bargeld unbeschwert nutzen
6 Facts:
- Bis zu 3.000 verschiedene Keime finden sich auf Geldscheinen.
- Fäkalkeime und Salmonellen sind weit verbreitet.
- Kupferhaltiges Münzgeld ist weniger belastet, es desinfiziert sich selbst.
- Bargeld ist nicht belasteter als Türgriffe oder Haltestangen in öffentlichen Verkehrsmitteln.
- Lediglich beim Verkauf von unverpackten Lebensmitteln ist Vorsicht geboten.
- Die Keime auf dem Geld machen in der Regel nicht krank, aber sie trainieren das Immunsystem.