16.06.2017 Lesezeit: ca. 5 Minuten
Im Zinstal suchen Anleger vermehrt außergewöhnliche Geldanlagen, für manche scheinen Actionfiguren interessant. Doch lohnt sich das?
Niedrige Zinsen lassen Anleger nach erfolgsversprechenden Investments suchen. Actionfiguren scheinen für Fans eine renditestarke Möglichkeit: Doch lohnt sich das wirklich? Wer sich für Figuren im Maßstab 1:6 interessiert, benötigt Fachwissen und ein gutes Gespür für das passende Modell. Denn nicht jede Sammlerfigur erreicht automatisch Traumrenditen. Nicht nur die Figur selbst entscheidet über den zu erzielenden Preis, auch der Zustand muss einwandfrei sein, um einen Gewinn zu erzielen.
G.I. Joe – der Urvater der Sammelwut
5 Facts:
- Actionfiguren im Maßstab 1:6 können hohe Verkaufpreise erzielen.
- Sammler legen Wert auf makellose Verpackungen und unbespielte Figuren.
- Die steigenden Ladenpreise machen neue Actionfiguren als Sammlerobjekte schwierig.
- Actionfiguren lassen sich nur schwer kurzfristig mit Gewinn verkaufen.
- Selbst Kennern der Szene fällt die Auswahl von Figuren, die später stark im Wert steigen, schwer.
Das zeichnet eine Actionfigur als Geldanlage aus
Sammler stellen hohe Ansprüche an eine Actionfigur. Nur makellose Modelle erzielen Spitzenpreise. Dabei betrifft der hohe Anspruch nicht nur die Figur selbst, auch die Verpackung muss überzeugen. Zu den Anforderungen gehören:
- Eine makellose Umverpackung: In der Regel haben nur originalverpackte Figuren das Potenzial, später eine Rendite zu erwirtschaften. Bereits die leichten Knicke, die bei einmaligem Auspacken entstehen, senken den Wert des Objekts. Eine Umverpackung mit Gebrauchsspuren oder eine fehlende Verpackung senkt den Wert enorm. Vergilbungen des Blisters dagegen werden im normalen Rahmen akzeptiert, sie machen die Actionfigur authentisch. An eventuell vorhandenen Preisschildern scheiden sich die Geister. Die einen sehen das Preisschild als Vorteil, da es den damaligen Preis und oft den Kaufort angibt. Andere bevorzugen Verpackungen im damaligen Auslieferungszustand. Kleberückstände von Preisschildern dagegen führen immer zur Abwertung. Verzichten Sie also darauf, ein vorhandenes Preisschild zu entfernen.
- Unbespielte Actionfiguren: Damit Sammler bereit sind, für eine Actionfigur Hunderte oder gar Tausende Euro zu bezahlen, muss die Figur in ausgezeichnetem Zustand sein. Daher sollten Sie nur unbenutzte Figuren, die im Optimalfall noch in der ursprünglichen Verpackung sind, als Wertanlage genutzt werden.
Idealerweise packen Sie Actionfiguren als Geldanlage nach dem Kauf also sofort in den Schrank. Lichtgeschützt und trocken bleiben Verpackung und Inhalt im gewünschten Zustand. Packen Sie die Figur aus oder lassen Sie gar die Kinder damit spielen, verlieren Sie sofort bares Geld.
Die richtigen Actionfiguren finden
Der Markt für Actionfiguren ist riesig und unübersichtlich. Zudem ist das Interesse der Sammler Trends unterworfen. Eine bislang eher mittelpreisige Figur kann Spitzenwerte erreichen, wenn ein neuer Film zur Actionfigur startet. Ebenso können über Jahre hoch gehandelte Modelle im Interesse sinken. Daher ist es schwer, ältere Figuren, die eine hohe Wertsteigerung erwarten lassen, oder neue Figuren, die vielleicht teurer werden, zu finden. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ladenverkaufspreise für aktuelle Hot Toys Actionfiguren im Maßstab 1:6 mit jeder Edition steigen, Neupreise von mehr als 250 Euro sind üblich. Die hohen Anschaffungskosten erschweren es, eine hohe Rendite zu erzielen. Folgende Anhaltspunkte können helfen:
- Actionfiguren, die in limitierter Edition erhältlich sind, erzielen später oft höhere Preise. Die Auswahl muss mit Bedacht erfolgen, denn Hersteller versuchen, über die Limitierung den Absatz zu steigern.
- Insbesondere in Südkorea gibt es Künstler, die Actionfiguren in Kleinserien herstellen. In der 1:6-Sammlerszene erreichen die Arbeiten dieser Könner ein Renommee wie Gemälde bekannter Künstler. Allerdings sind Preise von 1.500 Dollar keine Seltenheit und Käufer sind nicht immer leicht zu finden.