Nachdem Erdogan den Notenbank-Chef ausgetauscht hat, stürzt die Türkische Lira ab. Experten rechnen mit niedrigen Zinsen. Dabei lag die Inflation im Februar bereits bei 15,6 Prozent. Wie geht es weiter mit der türkischen Wirtschaft? Und was bedeutet das für Anleger hierzulande?
Veröffentlichung: Consorsbank 23.03.2021
Lesezeit: 2 Minuten
Der türkische Leitzins wurde stark angehoben: von 8,25 Prozent im August 2020 auf 19 Prozent.
Eine unabhängige Geldpolitik sieht anders aus. Zum dritten Mal seit Mitte 2019 entließ der türkische Präsident Recep Erdogan den Notenbankchef seines Landes. Die Quittung kam rasch und sie fiel heftig aus. Um bis zu 17 Prozent stürzte die türkische Lira im asiatischen Handel zunächst ab, um sich danach wieder etwas zu fangen. An den Aktienmärkten in Fernost sorgte die autoritäre Vorgehensweise des Präsidenten ebenfalls für Verunsicherung und teilweise deutliche Kursverluste. Im frühen europäischen Devisenhandel notierte die Lira dann noch rund zehn Prozent tiefer als am Handelstag davor. Für etwas Beruhigung sorgte der Finanzminister mit der Aussage, die Türkei werde die Regeln des freien Marktes respektieren.
Der von Erdogan geschasste Zentralbankpräsident Naci Agbal hatte den Leitzins innerhalb von vier Monaten von 8,75 auf zuletzt 19 Prozent angehoben und damit geholfen, die Lira zu stabilisieren. Parallel dazu war an den Finanzmärkten etwas Vertrauen in die Geldpolitik der Türkei zurückgekehrt. Damit dürfte es nun erneut vorbei sein. Denn offensichtlich liegt Erdogan wenig an einer wirkungsvollen Bekämpfung der hohen Inflation, die jüngst auf fast 16 Prozent gestiegen ist. Immer wieder hat er sich verärgert über die hohen Zinsen geäußert.
Der neue Zentralbankchef Sahap Kavcioglu versicherte zwar umgehend, er werde alle geldpolitischen Instrumente nutzen, um die Geldentwertung in den Griff zu bekommen. Volkswirte bezweifeln dies aber, da Kavcioglu sich in der Vergangenheit als Gegner einer straffen Geldpolitik geoutet hatte. Vielmehr ist zu erwarten, dass die Türkei zu anderen Maßnahmen greift, zum Beispiel zu Preisstopps und Kapitalverkehrskontrollen. Die Folge dürfte sein, dass sich ausländische Investoren stark zurückhalten und Kapital tendenziell abziehen werden. Ein weiterer Verfall der Lira wird sich daher nur schwer vermeiden lassen. Kurzfristig mag das mit Devisenmarktinterventionen seitens der Notenbank gelingen, auf längere Sicht wird es jedoch ohne hohe Zinsen nicht funktionieren – zumal die Türkei auf einem Berg von Auslandsschulden sitzt.
Eröffnen Sie mit wenigen Angaben Ihr kostenloses Wertpapierdepot. Darin werden später die Wertpapiere für Ihren Vermögensaufbau verbucht.
Die in dieser Präsentation enthaltenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten und wurden von uns nach bestem Wissen zusammengestellt. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Angaben und keine Verpflichtung zur Richtigstellung etwaiger unzutreffender, unvollständiger oder überholter Angaben. Die BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland übernimmt keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für den Inhalt der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Die Haftung der BNP Paribas für sämtliche Angaben in dieser Präsentation ist darüber hinaus grundsätzlich ausgeschlossen, soweit dies gesetzlich zulässig ist.
Bei den hier dargestellten Informationen und Wertungen handelt es sich um eine Werbemitteilung, die nicht im Einklang mit Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt wurde und auch keinem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen unterliegt.
Soweit diese Präsentation Börsen- oder Wirtschaftsinformationen, Kurse, Indizes, Preise, Nachrichten und allgemeine Marktdaten enthält oder auf solche Informationen Bezug nimmt, dienen diese nur Ihrer Information und der Unterstützung Ihrer selbstständigen Anlageentscheidung. Sie stellen keine konkreten Empfehlungen zum Kaufen, Halten oder Verkaufen eines Finanzprodukts dar und begründen kein individuelles Beratungs- oder Auskunftsverhältnis. Sie sind ferner nicht als Rechts-, Steuer- oder sonstige Beratung gedacht.
Bevor Sie Investmententscheidungen treffen, sollten Sie sich sorgfältig über die Chancen und Risiken des Investments informiert haben. Dies kann neben den finanziellen auch die steuerlichen und rechtlichen Aspekte betreffen. Bitte beachten Sie dabei insbesondere, dass frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung sind. Bitte beachten Sie auch die "Basisinformationen über Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen", die Sie als Kunde der BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland erhalten haben.
Die in dieser Präsentation veröffentlichten Informationen enthalten möglicherweise nicht alle für Ihr Investment erforderlichen bzw. aktuellen Informationen. Neben Produkten und Dienstleistungen, über die Informationen auf den Internetseiten der BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland bereitgestellt sind, gibt es ggf. andere Produkte und Dienstleistungen, die für das gewünschte Investment bzw. den verfolgten Zweck besser geeignet sind.