Das blaue Gold
Wasser ist eine der zentralsten Ressourcen überhaupt. Und sie ist knapp. Für Investoren ergeben sich dadurch reizvolle Möglichkeiten.
Veröffentlichung: Consorsbank 08.06.2021
Lesezeit: 4 Minuten
3 Facts
- 2,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
- 4,2 Milliarden Menschen haben keine sicheren Sanitäranlagen.
- Nur 3 Prozent der globalen Wassermenge ist Süßwasser.
Unser steigender Verbrauch sowie der Klimawandel führen in immer mehr Regionen der Welt zu Versorgungsproblemen mit Wasser.
Wasser gibt es auf der Erde mehr als genug – möchte man meinen. Denn immerhin ist unser Planet zu gut zwei Dritteln mit Wasser bedeckt. Allerdings handelt es sich zu 97,5 Prozent um Salzwasser und nur zu 2,5 Prozent um Süßwasser. Davon wiederum befindet sich der größte Teil in Form von Eis in der Arktis und Antarktis oder als Grundwasser in tiefen Erdschichten. Wirklich zugänglich für die Nutzung als Trinkwasser oder zur Bewässerung in der Landwirtschaft sind gerade einmal 0,3 Prozent. Hinzu kommt, dass die Ressource Wasser auf dem Globus auch noch sehr ungleich verteilt ist.
Der Wasserbedarf der Menschheit steigt und steigt
Die Vereinten Nationen schätzen in ihrem Weltwasserbericht 2021, dass der weltweite Wasserverbrauch auf Grund von Bevölkerungswachstum, Wirtschaftswachstum und veränderten Konsumgewohnheiten pro Jahr um ein Prozent zunehmen wird. Diese Zahl klingt unspektakulär, spiegelt aber die Problematik nur unzureichend wider. Denn zum einen ist der Verbrauch des "blauen Goldes" bereits enorm gestiegen; lag er im Jahr 1900 global bei 400 Kubikkilometer Süßwasser pro Jahr, so sind es heute 4.600 Kubikkilometer. Zum anderen sorgt der Klimawandel dafür, dass in immer mehr Regionen der Welt Versorgungsprobleme mit Wasser auftreten. War dies lange Zeit vor allem in Südamerika, Asien und Afrika der Fall, kommt es inzwischen auch in den USA und Europa immer öfter zu Dürreperioden und Wasserknappheit.
Hoher Investitionsbedarf für sauberes Wasser und effizientere Nutzung
Der größte Teil der Süßwasserressourcen wird mit 69 Prozent von der Landwirtschaft beansprucht; und das vielerorts ineffizient, wie die UNO feststellt. Es reicht aber nicht, hier für einen effizienteren Einsatz des kostbaren Nasses zu sorgen. Zunehmend verschmutztes Trinkwasser und eine mangelhafte sanitäre Infrastruktur – vor allem in den Entwicklungsländern – sind ebenfalls Probleme, die gelöst werden müssen. Gleichzeitig stehen die Industrieländer vor der Herausforderung, dass Medikamente, beispielsweise durch Antibiotika in der Viehzucht, verstärkt ins Trinkwasser gelangen. Allein um bis 2030 sauberes und erschwingliches Trinkwasser und Sanitäranlagen für alle Menschen zu gewährleisten, müssten laut UNO bis dahin jährlich 114 Milliarden Dollar investiert werden.
Mögliche Investments in Wasser
Von den notwendigen Investitionen in ein leistungsfähiges Wassermanagement werden viele Unternehmen profitieren, die in der Wasserbranche tätig sind, etwa in der Reinigung, Filterung, Entsalzung, Rohrnetz-Sanierung oder wassersparenden Bewässerung von Feldern. Für Anleger hat die Branche den Vorteil, dass sie tendenziell defensiv und weitgehend konjunkturunabhängig ist. Wer nicht auf einzelne Unternehmen setzen möchte, den Sektor aber für attraktiv hält und breiter streuen will, kann in aktiv gemanagte Fonds investieren, z.B. den BNP Paribas Funds Aqua Classis Capitalisation (WKN A14XZ1) oder den RobecoSAM Sustainable Water Fund (WKN 763763) bzw. in ETFs, z.B. in den Lyxor World Water ETF (WKN LYX0CA) oder den iShares Global Water ETF (WKN A0MM0S).
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