Was bringt die Zukunft? Eine Antwort auf diese Frage fällt angesichts der nach wie vor schwelenden Krisen rund um den Globus schwer. Krieg, Inflation, Stagnation, Rezession oder auch Demokratiemüdigkeit sind allgegenwärtige Schlagworte. Stehe ich mit meinem pessimistischen oder vielleicht auch optimistischen Ausblick alleine da? Was denken die anderen privaten Anleger über die weitere Entwicklung der Wirtschaft und der Börse? Der Consorsbank Kundenseismograph zeigt die Stimmung und hilft bei der Einordnung der eigenen Perspektive.
Verglichen mit dem Kundenseismographen aus dem letzten Quartal des Vorjahres, hat sich die Stimmung bei den privaten Investoren etwas aufgehellt. Zwar geht die Mehrheit noch immer von einem Rückgang des Wirtschaftswachstums in Deutschland und auch weltweit aus. Der Anteil der Pessimisten hat sich jedoch mit Blick auf die inländische Wirtschaft von 78 auf 55 Prozent und mit Blick auf die weltweite Wirtschaft von 81 auf 59 Prozent deutlich reduziert. Entsprechend besser fallen auch die Einschätzungen für die Börsenentwicklung aus. Rund 30 Prozent der befragten Consorsbank-Kunden rechnen in den kommenden zwölf Monaten mit steigenden Kursen im Dax und an den weltweiten Börsen. Zwar sind auch hier noch etwas mehr Anleger auf der Seite derjenigen, die sinkende Indizes sehen. Im vierten Quartal 2022 hatte der Anteil der Befragten, die negativ gestimmt sind, jedoch noch bei zwei Dritteln der Befragten gelegen.
Eine Trendumkehr zeigt sich auch nach mehreren Quartalen mit sinkenden Werten bei den Themen persönliches Einkommen, Arbeitslosigkeit und Inflation. So hat sich etwa der Anteil der Anleger, die mit einer steigenden Zahl von Job-Suchenden rechnen, in den kommenden Monaten - gegenüber der vorangehenden Erhebung des Kundenseismographen - annähernd halbiert. In Sachen Inflation gehen nur noch 23 Prozent von einem starken Anstieg der Preise aus. Im Vorquartal waren es noch 54 Prozent.
Hinweis: Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.
Die Stimmungsindikatoren zeigen die Differenz der Anzahl der Investoren mit positivem und negativem Ausblick bezogen auf die einzelnen abgefragten Bereiche. Ein positiver Indikatorwert signalisiert demnach, dass mehr Investoren von einer steigenden oder deutlich steigenden Kennzahl ausgehen als von einer sinkenden. Bei allen Indikatoren scheint die Talsohle durchschritten bzw. der Höhepunkt überschritten zu sein. In Sachen Inflation fällt der Indikator sogar bereits das dritte Quartal in Folge positiver aus.
Ein steigender Wert bei Arbeitslosigkeit und Inflation ist im Gegenteil zu den anderen ermittelten Kennzahlen ein negatives Signal.
Ein steigender Wert bei Arbeitslosigkeit und Inflation ist im Gegenteil zu den anderen ermittelten Kennzahlen ein negatives Signal.
Ein steigender Wert bei Arbeitslosigkeit und Inflation ist im Gegenteil zu den anderen ermittelten Kennzahlen ein negatives Signal.
Ein steigender Wert bei Arbeitslosigkeit und Inflation ist im Gegenteil zu den anderen ermittelten Kennzahlen ein negatives Signal.
„Zwei turbulente Jahre liegen hinter uns. Während das Jahr 2021 geprägt war durch die Corona-Pandemie und ihre wirtschaftlichen Auswirkungen, stand das Jahr 2022 im Zeichen geopolitischer Unsicherheiten und Konflikte sowie steigender Inflation und Zinsen. In beiden Szenarien hat der Seismograph diese Entwicklungen zeitnah angezeigt. Mittelfristig gilt es, aus wissenschaftlicher Perspektive zu untersuchen, wie diese Erwartungen sich in Anlageentscheidungen privater Haushalte wiederspiegeln“, sagt Professor Steffen Meyer, einer der Entwickler des Kundenseismographen.*
„Auch, wenn der Seismograph langsam darauf hindeutet, dass es eine Trendwende geben könnte, bleiben die Themen Leitzinsen und Inflation weiterhin wichtig. Eine ruhige Hand in der Anlagestrategie, die die langfristige Perspektive nicht aus dem Auge verliert und gleichzeitig nicht von Zinsentwicklungen und der Inflation überrascht wird, scheint nach wie vor eine gute Wahl zu sein.“
Wir zeigen Ihnen nicht nur, was die Anleger über die Märkte denken. Wir bieten auch einen Überblick, welche Aktien, Fonds und ETFs bei unseren Kunden im vergangenen Monat besonders gefragt waren – bei Einzelkäufen wie bei Sparplänen.
Der Kundenseismograph ist eine quartalsweise Blitzumfrage, für die nach dem Zufallsprinzip 5000 Kundinnen und Kunden der Consorsbank ausgewählt und eingeladen werden. Die Teilnahme ist anonym. Der Seismograph beinhaltet wiederkehrende Fragen zu den Erwartungen und Einschätzungen der Märkte und der Wirtschaft und wird ergänzt um aktuelle Trendthemen.
Das Format wurde von Prof. Dr. Steffen Meyer und Prof. Dr. Charline Uhr in Zusammenarbeit mit der Consorsbank entwickelt.
* Prof. Dr. Steffen Meyer ist Professor für Finanzen an der Universität von Aarhus in Dänemark und affiliiert mit dem Danish Finance Institute. In seiner Forschung untersucht er die Investitions- und Konsumentscheidungen von privaten und professionellen Anlegern auf Kapitalmärkten.
Prof. Dr. Charline Uhr ist tenure track Professor für Finanzen an der Universität von Süddänemark (SDU) in Odense und affiliiert mit dem Danish Finance Institute. Ihre Forschungsschwerpunkte untersuchen den Einfluss von Risiko und Unsicherheit sowie psychologischen Faktoren auf Anlageentscheidungen.
Prof. Uhr sagt: „Private Haushalte haben einen großen und nicht zu unterschätzenden Anteil am Marktgeschehen und der Wirtschaftsentwicklung. Dennoch werden in den Medien meist die Erwartungen von Experten aus Banken und Unternehmen diskutiert. Der Kundenseismograph bietet den Erwartungen von Privatinvestoren Raum und eine objektive Plattform. Von großem Wert werden dabei insbesondere die Veränderungen der Erwartungen über verschiedene Befragungswellen sein. Ganz wie bei einem klassischen Seismographen, können so Erschütterungen und Ängste frühzeitig aufgezeigt werden.“
Sie möchten wissen, wie Anleger die Marktsituation in der Vergangenheit einschätzten? Werfen Sie einen Blick in die Daten der vorherigen Quartale.