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Die Testmacher

Synlab, Europas größter Labordienstleister und einer der Gewinner der Corona-Pandemie, plant einen Börsengang. Was steckt hinter dem Münchner Unternehmen?

Veröffentlichung Consorsbank: 20.04.2021

Lesezeit: 3 Minuten

3 Facts

  • 600 Millionen Euro Umsatz alleine durch Corona-Tests.
  • 450 Labore in 36 Ländern mit rund 20.000 Beschäftigten.
  • Bedingungen für Labore unabhängig von Corona positiv.
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Synlab gehört zweifellos zu den Gewinnern der Corona-Pandemie. Das Münchner Unternehmen profitiert stark von der Nachfrage nach Corona-Tests. Nun ist der Börsengang geplant, die Erstnotierung soll im zweiten Quartal 2021 im Regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Börse erfolgen. Der genaue Termin hängt von der Entwicklung des Marktumfeldes ab.

Mit diesem Schritt will Synlab rund 400 Millionen Euro einnehmen, die zur Verringerung von Schulden und für weiteres Wachstum verwendet werden sollen. In den vergangenen Jahren kaufte der Konzern im Durchschnitt 20 Labore jährlich zu und investierte dafür jeweils ca. 200 Millionen Euro.

Der Anbieter von klinischen Labor- und medizinischen Diagnostikdienstleistungen betreibt 450 Labore in 36 Ländern mit rund 20.000 Beschäftigten. Die Produktpalette umfasst gut 5.000 verschiedene Tests und Labordienstleistungen für Patienten, Mediziner, Krankenhäuser, Tierkliniken, Industrie und Forschung. 

2020 verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von 37 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, wovon allein 0,6 Milliarden Euro Corona-Tests zu verdanken waren. Synlab war der erste Labordienstleister Europas, der PCR-Testungen auf SARS-CoV-2 im industriellen Maßstab anbot. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) betrug 679 Millionen Euro. Mittelfristig werden ein Umsatzwachstum von zehn Prozent pro Jahr und eine Umsatzrendite von 23 Prozent angestrebt.

Der Markt für diagnostische Tests hat durch die Corona-Pandemie einen enormen Aufschwung erfahren, war aber schon vorher ein ausgesprochener Wachstumsmarkt. Für 2019 wurde sein Volumen auf gut 200 Milliarden Euro geschätzt, davon rund 90 Milliarden Euro in Regionen, in denen Synlab derzeit tätig ist. Die Chancen für eine weitere kräftige Expansion in den kommenden Jahren stehen gut. Denn trotz fortschreitender Impfkampagnen in vielen Ländern wird die Nachfrage nach Corona-Tests voraussichtlich noch lange hoch bleiben, nicht zuletzt, weil es immer wieder Mutationen des Virus geben wird. Zudem sind die Rahmenbedingungen für Laborunternehmen unabhängig von Corona positiv. Zum einen, weil die Weltbevölkerung weiter zunimmt, zum anderen, weil die Menschen immer älter werden. Beides begünstigt Anbieter medizinischer Laborleistungen.

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